29.2.12

Irritationen = Verstimmung? Gibt es eine Stimmung, die nicht irrig ist? Bin ich ein Instrument, das sich stimmen läßt? Von wem und nach wessen Grundton? Meine Töne sind bassig, wenn sie um die Balance kreisen und schrill hoch, wenn sie herum schlendern. Zwischentöne im Inneren kommen mir oft abhanden, mein Ohr muss sich immer wieder neu darauf einstellen. Bei anderen höre ich sie, auch wenn sie zaghaft und versteckt sind, bei mir seltener. Dissonanzen machen mir jedoch solange Angst, bis ich ihre ganz eigenen Harmonien erkenne. Heute hatte ich schlichtweg keine Lust auch nur ein einziges Teil auf den Dachboden zu schleppen. Pausenstopp am PC.
Obwohl es ja Äußerlichkeiten sind, ist die öffentliche Angabe "Single" irgendwie befreiend nach all den Jahren. Jetzt wird sich zeigen, ob und was da noch ist zwischen uns allen. Oder ob das Dies und Das und Jenes sich schon vor langer Zeit verabschiedet haben bzw. vielleicht gar nie anwesend waren. Es fühlt sich gut an, auch wenn mir manchmal für Sekunden ängstlich und bange ist. Boah, wie ich mich selbst immer einspinn, durch Worte und seltsam verquerte Loyalitäten und verhärtete Glaubenssätze.  Jetzt wird sich entsponnen. Der Leichtigkeit ein "Hurra!" und dem Neubeginn ein freundliches Zwinkern.
Unser Haus, heute, bei bedecktem Himmel. Ich mochte dieses Haus vom ersten Tag an, weil es "sauber" war und ist, trotz seiner langen Geschichte. Ich fühle mich wohl in ihm, obwohl ich hier seit dem Einzug die emotional wirrsten und schmerzlichsten Erfahrungen machen durfte. Jetzt werde ich diese Freundschaft und Gewogenheit des Hauses aufgreifen und es zu meinem machen. Es könnte mir für eine Weile Heimat sein. Allerdings ist es eine Menge Arbeit -> noch einmal werde ich in ihm umziehen und alles muss renoviert und entmüllt werden. Aber, das paßt ja. Aufräumen, innen wie außen, in allen Bereichen. Energie dafür ist genug da. Vielleicht fühlt das Lachen sich dann hier endlich auch Willkommen. Ein Jahr bekommt das Haus noch eine Chance. Ich bin großzügig. 
Rote Haare... hatten wir doch schon mal? Jepp, vom 15ten bis zum 48ten Lebensjahr durchgehend. Und dann immer mal wieder in den folgenden Wechseljahren. Irgendwie gehören die zu mir... für eine Weile noch. Der Blick in den Spiegel schlägt Brücken und läßt mich verlorene Fäden noch einmal aufnehmen und mit dem Hier und Jetzt verflechten. Heilung auf meine Art.
Alle bisherigen Einträge gelöscht, da die meisten alten Texte auf die anderen Blogs verschoben wurden und es hier ganz neu und viel persönlicher werden soll. Tagebuch? Na ja, so ein bissl wird es meinen Kladden ähneln -> ab und an Gedanken hinwerfen, die noch nicht so ganz ausgegoren sind und über Alltäglichkeiten berichten. Warum teil ich so einen Mist? Weil es mir Spaß macht, weil ich von überall drauf zugreifen kann, weil es das Bild von mir in allen Widersprüchlichkeiten ergänzt... weil ich es einfach will und tu. :-)