12.12.12


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Wieso hat es so lange gedauert, nach dem letzten Eintrag in den „Tagebüchern des Nichts“, diese Beziehung zu beenden?
„Ich wollte nicht in eine Opferrolle fallen und ich wollte mich nicht als Arschloch verhalten. Das brauchte seine Zeit. So eine Beziehung, in dieser Form, geht tief, dockt an viele unterschiedliche innere Systeme und sehr alte Muster an. Ich wollte gesund und heil daraus hervor gehen, meine Anteile akzeptieren und integrieren und, auch wenn es sich unverständlich anhört, mir selbst vergeben. Ein widersprüchlicher und Energie raubender Prozess des Sortierens, Verstehens und der ehrlichen Selbsterkenntnis. Drei Schritte vor, zwei zurück, ein Tänzchen im Kreis, trippeln auf der Stelle, neuer Anlauf. Wie gesagt, sowas braucht Zeit.
Bereuen Sie etwas?
Nöh, so ganz und gar nicht! Ich habe eine Menge gelernt. Über mich, Beziehungen, die Welt. Vielleicht gibt es einfachere Wege zu solchen Erkenntnissen. Dieser war halt meiner und damit der einzig richtige für mich.
Würden Sie sich wieder in eine solche Beziehung begeben?
Heute, nach all diesen Erfahrungen? Ne, sagte ich doch, da ist eine Menge an Analyse und Aufarbeitung geschehen, Ich bin nicht mehr dieselbe Frau wie vor acht Jahren, also werden Beziehungen nun unter völlig anderen Bedingungen von mir eingegangen. Das ist doch selbstverständlich.

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http://www.amazon.de/Die-Tageb%C3%BCcher-Nichts-Garwall/dp/3981384113/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1355313312&sr=8-8

9.12.12


Jesses, was für ein Dialog:
 „Da du Fb ja auch als Therapeutin nutzt, ist es da nicht kontraproduktiv solche, doch recht hässlichen Fotos, von dir hier einzustellen?“  
„Ähm, entschuldige, aber ich bin hier weder auf nem Catwalk noch bewerbe ich mich um einen Modelvertrag, noch macht sich meine Kompetenz an Äußerlichkeiten fest, noch leide ich an mangelndem Selbstbewusstsein und find mich in jedem Outfit und jedweder Kameraeinstellung ausgesprochen schön. Um was geht es dir eigentlich?“
„Ich wollte dir nur helfen und dich darauf hinweisen, dass du so potentielle Kunden eher verschreckst.“

*denkdenkdenk

„Sag mal, hättest du gerne einen Termin bei mir und traust dich net direkt zu fragen? Da du ja schon mit mir schreibst, also trotz Verschreckung ja noch tippen kannst, könntest du mich jetzt ja auch mal anrufen, oder?“
 „Jetzt?“
“Ja klar, jetzt!“

(Wiedergabe erlaubt. Alles Weitere unterliegt der Schweigepflicht *blinzel)

Und wenn Madame dann mit verbissenem Gesicht und knirschendem Kiefer dem Hund folgend durch die Felder stampft, Verfluchungen vor sich hinmurmelnd, die die Hölle vor Scham zu Eis gefrieren lassen könnten, der Wind pfeift  und der Bauer aus der Scheune mit einem herzlichen "Grüß Gott, Frau Müller, wunderbarer Scheißwettertag heut, gell!" grüßt, die Brille beschlägt und sie dann über nen gefroren Apfel auf den Hintern kullert - dann, ja dann muss Madame doch Kichern und schwupp, is die gute Laune wieder da.

8.12.12

"Nur die wenigsten katholischen Priester, die sich sexuell an Minderjährigen vergehen, sind im klinischen Sinn pädophil. Das ist das Ergebnis einer Studie des forensischen Psychiaters Norbert Leygraf (Duisburg) im Auftrag der deutschen Bischöfe. Es gebe im Vergleich zwischen Klerus und der männlichen Bevölkerung „keine bedeutsamen Unterschiede“, sagte Leygraf am Freitag in Trier. Die weitaus meisten sexuellen Übergriffe von Priestern geschähen aus Gründen, die sich „dem normalpsychologischen Bereich zuordnen lassen“.


Was ich ja net kapiere: Wieso meint die Kirche, das sei ein für sie positives Ergebnis? Ich finde es viel gruseliger, dass die Mehrheit der Täter dies nicht aufgrund einer Veranlagung ist, die sie evtl. nicht steuern können. Sie sind völlig "normal" (wer auch immer diese Normalität wie definiert) und tun es trotzdem. Was muss das für eine Geisteshaltung, was für ein Umfeld, was für ein Menschenbild und Selbstbild denn dann sein? Das macht mir einen Schrecken.
Mal unabhängig von der Institution, dass was diesen Untersuchungsbericht so wichtigmacht, ist, dass er wieder mal bezeugt, dass es eben nicht die Pädophilen sind, die das Grow der Kinderschänder darstellt. Denn darum geht es nicht und ging es nie. Gewalt gegen Kinder ist immer ein Machtmissbrauch, findet überwiegend im näheren sozialen Umfeld und durch Menschen des Vertrauens statt, wiederholt sich und nutzt und kreiert bestimmte Strukturen mit Schweigen, Angst und Schuld. Machtmissbrauch bracht nämlich eines: Abhängigkeit. Nur so funktioniert er. Deshalb erschreckt mich dieser Bericht, weil er gegen den medialen Mainstream und dem jeweiligen selbstgerechten Bohei der "Gerechten", wenn wieder mal ein Fall durch die Medien getrieben wird, zeigt, dass Gewalt gegen Kinder eben nicht einer klar definierten "bösen" (pathologischen) Menschengruppe entlastend zugeordnet werden kann, sondern Teil einer gesellschaftlich definierten Normalität (Gesundheit) ist. Das auszusprechen und damit zu arbeiten ist immer noch eines der größten Tabus in unserer Gesellschaft.

7.12.12


Wart Ihr schon mal in einem Senioren-Forum? Wow, dagegen ist Mobbing in der Schule ein Spaziergang in einem lauen Sommerlüftchen. Jesses, sind die bösartig. Und es sind die Weiber, eindeutig die Weiber... *grummel

3.12.12

Ich fand ja schon als junger Mensch, wer Weihnachten wirklich feiern will, der soll in die Kirche gehen und freudiglustig mit Gleichgläubigen feiern und beten und singen und jauchzen. Und damit hätte es sich dann auch. Alles andere war und ist wieder in meinen Augen nur ein sich selbst in die Tasche lügendes Dummzeugs, geboren aus dem unbefriedigt gebliebenem kindlichen Begehren nach selbstloser Liebe, Aufmerksamkeit und umfassender Fürsorge. Die Enttäuschung, die Traurigkeit und der Schmerz folgen so unausweichlich jedes Jahr aufs Neue dem ganzen Konsum-Geduddel-Brimbamborium. So kann die Seele nicht gesunden und gedeihen. Im Gegenteil.