23.12.14


In Kommentaren häufen sich Schimpfwörter, vulgäre Ausdrücke und Ausrufe wie Kopf ab! Schwanz ab! Hängt sie/ihn auf! etc.. Ich empfinde dies als Gewalt.
Derartige verbale Gewaltausbrüche sind meistens ein Zeichen für Hilflosigkeiten, für fehlende Argumente, für innere Not, für Abwehrhaltungen und geschredderte Affektregulation.
Kommunikation wird in diesen Fällen ein schwieriges Unterfangen. Denn es geht dabei ja gar nicht mehr um das äußere Thema, sondern um die inneren Zustände des Gegenübers, welches sich vehement gegen eine Selbstreflexion wehrt.  Schwierig, schwierig, schwierig.
Was hilft: Klarheit und Unaufgeregtheit in der eigenen Argumentation zum Thema und, wenn möglich, auf der anderen Ebene ein ebenso unaufgeregtes Benennen der wahrgenommenen Regulationsstörungen mit gleichzeitiger Grenzsetzung in Bezug auf das gerade stattfindende Gespräch.
Jesses, wer kann das schon immer? Manchmal muss man im Alltag dann einfach feststellen: In diesem Ton und auf diesem Argumentationsniveau kann und will ich mit dir kein Gespräch führen.

Ach, ein schwierig Ding.

21.12.14


Weihnachtszeit – besinnliche Zeit… so schön, so kuschelig, so heimelig warm… … … Ach ja?... Ne, oder? … Und doch… Oder doch nicht... Da war doch was.... War da wirklich was?

Sogar die coolsten Köpfe werden genau um diese Zeit herum hippelig, melancholisch oder verheddern sich emotional in Widersprüche von „Das lässt mich alles kalt“ bis zu „Scheiße, war das schön damals als Kind“. Achterbahnfahrt im Affentempo zwischen seufz und snief und bäh!

Das Spannendste und Schönste war, wenn überhaupt, die Vorweihnachtszeit. Die Erwartungen, die Vorfreude, die imaginierten Vorabbilder von Seligkeiten unterm Weihnachtsbaum. Weiße Winterleinwand für alle bisher unerfüllten Träume und Wünsche.

Schön wärmend wurden so mit den Jahren dann auch die in die kalte Zeit rückwirkend hinein projizierten hellen Lichter, strahlenden Augen und all die so sehr ersehnte Wärme und begehrten Herzlichkeiten.

Geblieben ist diese, gemein und heimtückisch, ganz unterschwellige Sehnsucht, dieses Gefühl von: So könnte es sein, so hätte es sein können, so soll es wieder sein.

Nöh, so war es aber nicht, so konnte es niemals sein, so wird es niemals sein.

Aber!, etwas anderes könnte sehr wohl sein: Menschen treffen, gemeinsam essen, plaudern, zuhören, sich einfach mal wohlig willkommen aufgehoben fühlen ohne eigene und fremde Ansprüche an irgendwas Besonderes. Einfach nur da und miteinander sein. Eine Möglichkeit. Nicht mehr und nicht weniger.
In diesem Sinne: Sei gnädig. Hab dich und andere lieb.

17.12.14


Kopftuch-Dilemma

So viele Mädchen und Frauen kämpfen seit Jahrzehnten gegen das Verschleierungsgebot. Sie wurden dafür gejagt, erniedrigt, eingesperrt, ausgepeitscht, mit Säure übergossen, gesteinigt, totgeschlagen.

Ich bin gegen ein VerschleierungsGebot!

In meinem Land, in dem es ein wunderbares Grundgesetz gibt, in dem die Gleichheit der Menschen und das Recht auf viele Freiheiten, auch der Religionsfreiheit, festgeschrieben sind, kommt nun aus einer Ecke, deren moralische Integrität ich im Einzelfall völlig in Zweifel stelle, das Geschreie nach einem Verschleierungsverbot. Mädchen und Frauen mit Kopftuch und ähnlichem werden immer öfters öffentlich diskriminiert, ausgegrenzt, tätlich angegriffen.

Ich bin gegen ein VerschleierungsVerbot!

Und ich werde nun ob diesen Widerspruches langsam etwas gaga.

Also denke ich nach: Was will ich?

Ich will, dass jeder Mensch sich frei und unabhängig, ohne Zwang und auch ohne missionarischen Eifer, so kleiden und schmücken kann, wie es dieser Mensch eben will und für sich, und zwar nur für sich! als angemessen und wohlig empfindet und dass ihm daraus keine gesellschaftlichen und sozialen Nachteile entstehen dürfen. Dass gleichzeitig die Rechte und Freiheiten aus Menschenrechte und Grundrechte (Recht auf Bildung, körperliche Unversehrtheit, Ausbildung und Arbeit, etc.) für jeden Menschen in jedem Land der Welt, also auch in meinem, umgesetzt werden. Wenn dies nämlich so wäre, dann glaube ich, dass es langfristig überhaupt keine Kopftuchverschleierungsdebatte (die ja hier bei uns eh nur eine Stellvertreterdebatte ist)  mehr geben würde.

Ganz banal und nur auf mich selbst bezogen: Ich erlaube niemandem mir zu gebieten oder zu verbieten, was ich wann, wo und wie zu tragen habe. Ich bin erwachsen und kann das selbst entscheiden. Und ich will, dass es allen Mädchen und Frauen durch unser aller Anstrengung ermöglicht wird, genau diese Entscheidung frei und unabhängig, selbstbewusst, und nur für sich selbst treffen zu können.  

16.12.14


Mehr als hundert Kinder und Jugendliche in einer Schule in Pakistan durch Fanatiker ermordet.

Kann ich auf solche Taten adäquat reagieren? Nein. Genauso wenig wie auf Folterberichte, abgeschossene Flugzeuge, ertrinkende Menschen, das Elend von Kriegen, auf die Massaker in Syrien, und, und, und ... Kann ich nicht. Ist meine Seele und mein Herz völlig überfordert mit. Mein Verstand tanzt Irrsinn und jede Faser meines Körpers windet sich. All dieses Leiden. Es ist unfassbar. Und es schreit doch: Fass mich an, schmecke mich, rieche mich, kaue mich durch und durch.  Ich möchte es wegdrücken, ausradieren, verschwinden lassen. Möchte in Blumengebinden und Kätzchenbildern baden. Möchte Tralalalieder summen und niedliche Videoclips runterschlucken. ... Geht nicht. Weder so, noch so. Ich kann es nicht aushalten und ich kann es nicht loslassen. Ich kann es nicht ignorieren. Ich fühle mich so hilflos und kann nur weinen.

13.12.14


„Bei dem derzeitigen Durcheinander von links und rechts und oben und unten und all den verschwommenen Schnittstellen und diffusen Überschneidungen; bei all der Propaganda, den Lügen, Verschleierungen und Täuschungen auf allen Seiten und Schattierungen, wie soll ich mich da noch zurechtfinden?“


„Ganz einfach: Besinn dich auf die grundlegenden Fragen um Haltungen im Denken und Handeln einzuordnen: Wie hält derjenige oder diejenige es mit den Menschen-, Kinder- und Grundrechten? Wie mit Rassismus und  Fremdenfeindlichkeit? Wie mit Akzeptanz des AndersSeins und kultureller Vielfalt? Wie mit Teilen als Bereicherung? Wie mit Folter und Gewalt? Die Antworten darauf geben recht klare Hinweise zum Welt- und Menschenbild. Da trennt sich die Spreu vom Weizen quer durch alle politische Lager.“   

9.11.14


Kalt so kalt

Graben

Wir uns ein

Bröselt es leicht

Rühren

Wir voll Eifer

Den neuen Zement

Stein auf Stein

22.8.14


Die einen schütten sich gekonnt inszeniert Eiswasser übern Kopp, die anderen machen sich schamlos Sorgen über ihre Gewinnmarge oder den nächsten Level im Charmingspiel, Die Welt tanzt Irrsinn und beiläufig, verpackt zwischen blauäugiger Nabelschau und Schniefebildchen, verrecken die Leut. Die Worte bleiben mir im Halse stecken, verknäulen mir das Gehirn. Schweigen hilft nicht. Es tötet. Laut. Los, schrei, Liebste, schrei!

26.7.14


"Was würden Sie denn jemanden als notwendige aktuelle Lektüre für die Entwicklung eines reflektiert kritischen Denkens empfehlen?"

"So kann ich darauf nicht antworten. Das gibt es nicht, so eine einzelne Lektüre. Mir hat im Leben eine sehr fundierte und breit angelegte Allgemeinbildung sehr geholfen.... Geschichte, Literatur, Philosophie, Kunst ... immer im Zusammenhang von Zeit und Raum des Entstehens ... hinzu kamen gute Lehrer in der Schule mit fächerübergreifenden Projekten (die es dann alle während der Berufsverbotszeit erwischte) und ne klassische "Kaderausbildung" beim KBW *blinzel ... Hätte ich nur letztere gehabt, dann wäre ich erstickt und gelähmt gewesen ... die Mischung machte und macht es immer noch ... Offenheit für alle Gedanken und Geschichten, die das Leben auf dieser Erde so schreibt ... die schönen ebenso wie die schrecklichen ... ich könnte deshalb kein einziges Buch empfehlen als "das" Buch (mir wird ganz schlecht, wenn ich nur daran denke)... es setzt sich halt aus vielen, vielen Einzelteilen zusammen.

Vielleicht noch als Anmerkung dazu: Für mich gibt es einen Unterschied zwischen "Wissen" und "Information" ... wir leben in einer Informationsgesellschaft, in der das Wissen immer weniger wird. Informationen kann ich fast grenzenlos anhäufeln, Wissen wird aus diesen Informationen aber erst dann, wenn sie durch mein ganz individuelles Filtersystem gelaufen sind, integriert sind in meine Landkarte von Welt und wenn ich sie dann als denk- und handlungsorientierte Anleitung/Motivation/Wegweiser wieder abrufen kann. Ich glaube, das wird heute oft verwechselt.

Ich kann deshalb so pauschal keine Empfehlung ins Blaue hinein abgeben."

25.7.14


Einer meiner Lehrer, den ich sehr verehrte im pubertierendem Überschwang (und von dem ich viel Grundlegendes in Geschichte und Deutsch lernte) sagte mir so um die AbiZeit: „Du kannst die Welt nicht retten. Ich gebe dir noch zwei, maximal drei Jahre, bis du das erkennen wirst. Dann wirst du dich vermutlich umbringen.“ Nun knapp vierzig Jahre später bleibt festzustellen: Er irrte sich. Ich habe diese, so wie viele weitere Erkenntnis doch glatt überlebt.

12.7.14


Wenn ich mich so morgens durch die Medien lese, dann bekomm ich langsam gar nicht mehr richtig mit, wer da wieder wen aus welchen Gründen ermordet, gefoltert, zerschlagen, überrannt, ausspioniert, bombardiert, erschossen, verdrängt, hingerichtet, angegriffen, überrollt, entführt, tot geschlagen, gesäubert, ausgeräuchert, vertrieben, vergewaltigt, etc., etc., hat.

Das Leid aber, das ist immer das gleiche. „Seiten“? Völlig austauschbar.

Die Welt ist ein Schlachthaus und der Schlächter heißt Mensch.

28.6.14


„Spaß oder Ärger wegen Ungewohntem - Überraschungen sind Ihnen heute fast gewiss. Unvorhergesehene Ereignisse treten mit überdurchschnittlicher Wahrscheinlichkeit auf. Schlagen Sie einen neuen Kurs ein und halten Sie nicht ängstlich am Gewohnten und an starren Plänen fest!“
 
Mein gestriges Horoskop. Sehr passend, da es darauf hinweist, dass es immer mehrere Perspektiven auf ein Ereignis gibt. Die Wahl, welche Perspektive gewählt wird, liegt immer bei einem selbst. Meistens tut es der Seele und dem eigenen Energiehaushalt ausgesprochen gut das vermeintlich Negative in etwas Positives zu transformieren. Lehrreich ist Alles auf jeden Fall.
Wut ist übrigens nicht immer negativ, wenn sie sich denn letztendlich in positive Energie verwandeln lässt. Ich arbeite daran.

11.6.14


Hitze, Hitze. Ich bin zu alt und angeschlagen für so ein Wetter. Die Beine geschwollen, der Kopf dröhnend, das Herzl im rasenden Galopp.

Die Laune allerdings allereigentlich ganz gut und zufrieden. (Bis auf die wenigen Panikattacken bezüglich Zukunft und Überleben – doch da dämmt mittlerweile wohl die Gewohnheit der letzten Monate ein wenig ab)

Die aufbauenden Gewitter jedoch befleißigen sich darin, die Luft zu elektrisieren und irgendwie beinflusst dies meine Träumereien. Irre Nacht:. Mir träumte, der Blitz habe eingeschlagen und der Dachstuhl sei in Flammen. Der vermaledeite Feuerlöscher ging nicht an. Also schüttel, schütteln.... öffnen ... löschen ... ... ... ... ... Trara, Frau Müller saß pitschnass und klebrig im nassen Bett: Feuerlöscher war die Limoflasche, die recht derbpanisch geschüttelt ihren Inhalt großzügig sprudelnd selbstlos verteilend verschenkte. ... ... ... In so einem Moment zwischen Traum und Realität zielgerichtet zu wandeln ist eine Heldentat.

7.6.14


„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ – Apg 2,1-4

Ich hatte das als Kind immer missverstanden: Ich dachte nämlich irgendwie recht verworren, dass dann die Köpfe der Menschen mit Klugheit und allem Wissen der Menschheit gefüllt würden, die Dummheit ein Ende hätte. ...  Und irgendwie glaubte ich wohl auch, dass ich nach Pfingsten keine Vokabeln mehr lernen müsste, da ich ja nun in allen Sprachen würde denken können. ... ... Kinder sind komische Wesen und haben ein seltsam schönes Bild von Welt.

5.6.14


Babys schreien lassen. Aus welchen verquerten Gründen auch immer, scheint dies immer noch oder schon wieder durch die Köpfe so mancher Menschen, und auch Pädagogen, als ein probates „Erziehungsmittel“ zu spuken.. Mir wird schlecht.   

Da kleine Menschen noch kein Zeitgefühl haben, ist eine Sekunde schreien für sie identisch mit einer Ewigkeit. Allein dieser Gedanke schmerzt mich. Wie entsetzlich muss es sein in einem unendlichen Zeitkontinuum sich einsam und verlassen und nicht gehört zu fühlen. Manchmal denke ich, dass keine Minute der späteren Zuwendungen diesen Schmerz je gänzlich wird heilen können. Es prägt, ganz, ganz tief innen. Folgen: Gefühlte Einsamkeit, Bindungsängste, tiefe Zweifel an der eigenen Selbstwirksamkeit. Kann man das "heilen"? Nein, wenn ich ehrlich bin, dann denke ich, dass diese Wunde niemals verheilen wird. Man kann sie nur pflegen, so dass sie nicht permanent nässt und man kann vielleicht verhindern, dass sie immer wieder zu sehr aufreißt, indem man sich ihrer bewusst wird und sie als Teil von einem selbst liebevoll annimmt.
 
Nicht mehr, aber auch nicht weniger ist möglich.

4.5.14


Seit Wochen kämpfe ich mich durch die Berichterstattung aller mir zugänglichen Medien, links, rechts, oben, unten, irgendwas zur Ukraine. Verzweifelt ob all der Lügen und Verleumdungen, dem Müll und der Tricks und PropagandaTaktiken auf allen Seiten. Blickte die Motivationen nicht wirklich, weder auf der oder auf der oder auf jener Seite. Bin fast irre geworden darüber, dass ich einfach keine "Seite" fand, der ich glauben und der ich ein "im Recht sein" zugestehen konnte. Jetzt habe ich es satt und bleibe bei mir. Ja, ich habe einen Standpunkt: Jemand, der Leute aus Gier und Eigennutz missbraucht, verarscht, verachtet, schlägt, foltert, tötet, mit Gewalt behandelt oder in die Gewalt treibt hat niemals (irgendein) Recht. Da sind mir die Seiten egal und die jeweils verlogenen Argumente auch. Es ist Unrecht, auf allen Seiten. Gewalt ist niemals eine Lösung. Für nix und gar nix. Keine Rechtfertigung dafür möglich und niemals wird etwas Gutes und Friedfertiges daraus wachsen. Punkt.

23.4.14

Gestern wurde Saba 25. Also quasi ein Vierteljahrhundert alt. So schön. Erinnerungsfluten. Dankbarkeit.





17.4.14


"Häusliche Gewalt ist ein Nebelfeld, in das sich keiner von außen hinein traut und denen drinnen fehlen oft die Worte, die dort als Wegweiser dienen zu könnten."




8.4.14




Ich gehöre auch zu dieser "geschlagenen" Generation, auch wenn ich mich lange geweigert habe, mir diese inneren Bilder anzusehen. Geschichte? Ne. Gibt es heute immer noch und immer wieder. Und "Prügeln", das kann man auch ohne Hände und Gegenstände. Da langt das gesprochene oder eben nicht gesprochene Wort allemal. Geht tief. Sehr tief.


http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/20672890_wer-seine-kinder-liebt-der-zuechtigt-sie

58. Herrjeh, Ich erinnere mich daran, dass ich mal dachte, wenn ich dreißig würde, dann sei alles vorbei ;-) und jetzt winkt mir schon die Sechzig ganz freundlich zu. Die letzten zwölf Monate waren geprägt durch so viel Neues und Aufregendes: Die Arbeit mit den Kindern, die Geburt meiner Enkeltochter, die Herzkasperei, die zaghafte Aufarbeitung der letzten Jahre, die Reorganisation meines Lebens im Hinblick auf die nächste Zeit. Da war viel Zorn, der durchbrach, viel Traurigkeit, viel Freude und Liebe. Das Thema überhaupt: Die Endlichkeit des eigenen Lebens. Mein Körper gab sich angestrengte Mühe, dass ich da nur nichts übersah. Viele Menschen, die mich ein Stück in meinem Leben begleitet haben, sind schon mal vor gegangen. Man könnte sagen: Gevatter Tod machte sich lautstark bemerkbar und drängelte sich immer wieder in den Vordergrund. Aufmerksamkeit heischend ließ und lässt er nicht locker. Noch bin ich nicht ganz versöhnt mit ihm, noch weigere ich mich hartnäckig ihn als Freund an meinen Tisch zu laden. Aber, ich arbeite daran. Immerhin höre ich ihm schon mal aufmerksamer zu, wie er da vor meiner Tür brabbelt und reiche ihm ab und an ein Tässchen Tee nach draußen. ;-) .

Unterm Strich kann ich heute, wie auch schon Silvester, sagen: Es war ein gutes Jahr. Wie alle Jahre vorher. Eben weil es nicht nur ein Spaziergang war, sondern eher ein Abenteuerurlaub mit ständigem rauf und runter, mit Rückschritten, Verlaufen und Ankommen. Lebendig halt. Da ist, trotz alledem, so viel Dankbarkeit in mir. „Glücklich, Frau Müller?“ ... „Ja, ich bin glücklich!“

2.4.14


Mal wieder eine aktuelle Pisa-Studie: Jeder fünfte 15-Jährige ist mit dem Lösen von Alltagsproblemen überfordert. Die kluge Bedienung eines Fahrkartenautomaten oder das Prinzip eines Staubsaugers sind ihnen ein Mysterium, wie eine weitere Pisa-Auswertung zeigt.


Wenn du kein Geld für Fahrkarten hast, dann musst du den Apparat auch nicht verstehen. Abitur sagt was über Überlebenstauglichkeit aus? Du weißt nicht, wie ein Staubsauger funktioniert, weil du gar keinen hast bzw. nicht mal eine eigene Bude, die sich zum Staubsaugen eignen würde? Aber, du weißt, wie du überlebst? Du weißt, wie man von A nach B kommt ohne Geld? Du weißt, wie du deine Eltern oder deinen Geschwistern durch einen Job hier und da über die Runden helfen kannst? Du wirst nicht verrückt, kriminell, gewalttätig, obwohl man dir nicht die kleinste Chance gibt? Du liebst, du lachst, du bist für Freunde da und glaubst immer noch an einen Sinn in all dem Scheiß?! Du überlebst. Fein gemacht! ... Da soll nicht abwiegeln oder klein reden. Aber diese Studien und das was daraus gemacht wird, dass geht mir manchmal ganz schön auf den Keks. Wenn ich das alles richtig verstehe, dann sind es wohl die „Gebildeten“, die Bildungstümler, die gerade mit Karacho unsere Welt an die Wand fahren, die über Leichen gehen und eloquent ihre Gier und ihre Menschenverachtung mit ziselierten Sprachgebilden schöngeistig umweben. Ach, übrigens, die fahren nicht mit dem RMV und nen Staubsauger bedienen die schon gar nicht selbst.  

20.2.14


Surreales Erlebnis hoch zehn heute: ErstBesuch bei einem Frankfurter Neurologen. Wartezeit über eine Stunde trotz Termin. Warteraum und Anmeldung sind in einem Raum. Ich kenne nun immerhin alle die Pläsierchen, gravierenden Befindlichkeitsstörungen, Krankengeschichte und Familienverhältnisse etc. der mit mir Wartenden. Der Herr Neurologe sprach dann genau drei Sätze mit mir: Sind Sie erkältet? (Nein!) Wie viel wiegen Sie? (92 Kilo) Haben sie Angstzustände? (Nein!) Während dieser fundierten Anamnese schrieb er konzentriert und machte Häkchen auf einem Formblatt. Ich schwöre, er hat mich nicht ein einziges Mal dabei angesehen! ... 10 Minuten später, er schrieb eifrig und gedankenvoll einfach weiter, bekam ich den Zettel in die Hand gedrückt für meinen Hausarzt. Darauf standen dann so Sachen wie: Bewusstsein: klar; Orientierung: Normal; Stimmung: Depressiv/Ängstlich; Antrieb: Gehemmt; Diagnose: Schweres depressives Syndrom mit Angststörungen. Empfehlungsliste von diesem und jenem Antidepressive, wobei dabei auf die vorhandene Adipositas zu achten sei. ... ... ... ... Mit dem, was ich da eigentlich wollte, hatte das alles nix zu tun. Ich war nur so im staunenden Beobachtungsmodus festgenagelt, dass ich ihn einfach nicht stören mochte in seinem hochkonzentriert stereotypen Ablauf. .... Jesses, wie ginge es einem damit, wenn es einem richtig beschissen ginge? *andenkoppklatsch

18.2.14


Ich bin keine Fachfrau auf diesem Gebiet, aber die Auseinandersetzung darum und damit beschäftigt mich schon ein Leben lang und ich mach mir einen, wenn auch laienhaften, Kopp drum:

Recht und Gerechtigkeit sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.

Dennoch beeinflussen sie sich gegenseitig.

Recht ist etwas, was durch Gesetze, Verordnungen und Gerichtsurteile bestimmt wird, Gerechtigkeit durch ein subjektives Gefühl/Urteil von dem was falsch und richtig, geboten und verboten ist. Beide, sowohl Recht als auch Gerechtigkeit, sind determiniert durch die jeweiligen gesellschaftlich-kulturellen-historischen Gegebenheiten in all ihren Verzweigungen und Fassetten. Beide sind deshalb nicht statisch, sondern entwickeln sich. Geschriebenes und gesprochenes Recht ist der gesellschaftliche Versuch, Gerechtigkeit in ein für jedermann und jederfrau gleich gültiges Maß zu gießen. Das geht manchmal mächtig in die Hose. Trotzdem ist es in meinen Augen, die einzige Möglichkeit, verbindliche und allgemein gültige Regeln für das friedliche Zusammenleben von Menschen zu schaffen. Auch wenn ich bei manchen rechtlichen Urteilen kotzen könnte, weil sie meinen Gerechtigkeitssinn bis in die Grundfesten torpedieren. Kotzen alleine bringt jedoch gar nix. Darum geht es letztendlich: Die eigene Gerechtigkeit durch Überzeugung und Engagement in den Rechtskanon als allgemein verbindliches Recht zu verankern. Boah, manchmal ermüdet es, aber aufgeben gilt nicht.

17.2.14


„Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist der Mut.“ (Theodor Fontane)

Jesses, heute habe ich es aber mit dem Begriff "Ermutigung". Vielleicht weil du und Du, weil ich, weil wir das ab und an brauchen in diesen seltsamen Zeiten? Ermutigung ist wie ganz langsam durch atmen, sich spüren, ganz tief unten drin. Und dann kommt er, erwacht er, der Mut. Sich aufrichten, die Wirbelsäule spüren, wie sie knackst und knarrt beim Aufrichten. Der Kopf hebt sich, das Kinn streckt sich leicht nach vorne und die Augen werden hell und klar, die Stimme ein wenig tiefer. Es ist, als würde man sich selbst umarmen und ein wenig nach vorne schubsen. Ja, "Ermutigung" ist ein kraftvolles Wort.

14.2.14


Zur Causa Edathy fällt mir nix Gescheites ein, da alle öffentlichen Informationen bisher keine solche sind sondern überwiegend Vermutungen, Unterstellungen, Möglichkeiten. Gefühlsmäßig finde ich mich beim Lesen dieser NichtInformationen völlig irrational an verschwörungstheoretisch unterlegte Hollywoodfilme erinnert. Einzige Gewissheit, als quasi roter Faden: Um Schuld oder Unschuld des Herrn Edathy scheint es irgendwie gar nicht zu gehen. Ich warte mal ab.  

Nachdem die Staatsanwaltschaft nun mal was gesagt hat:

Unabhängig von all dem aktuellen undurchsichtigen Drumherum: "Die Bilder zeigten "nackte Knaben, die toben, spielen, sich darstellen - alles mit Bezug zu den Genitalien". Von Kindern im Alter zwischen 9 und 14 Jahren. Sorry, wer so etwas quasi konspirativ im Internet besorgt will damit bestimmt nicht Anziehpüppchen für die Kita seiner Kinder basteln. Allein die Erstellung solcher Bilder zum Verkauf verstößt gegen die Rechte der Kinder und missbraucht diese aus Eigennutz und zur Bereicherung. (Wo haben die überhaupt die Kinder her? Welche Eltern lassen dazu? Wie hat man die Kinder dazu gebracht, so zu posieren? ... ) Das ist doch wohl strafrechtlich relevant, oder? Und wer das dann kauft, macht sich eindeutig mit schuldig, auch strafrechtlich, an diesem Missbrauch. Dabei ist es völlig egal, in welcher gesellschaftlichen Position sich diese Person befindet. ... Die ganze Sache ist widerlich und gewalttätig aus Sicht der Kinder. Punkt.


11.2.14

Sentimental thinking



Jetzt sind wir beide Großeltern geworden. Jesses. Wir kennen uns seit über dreißig Jahre. Davon waren wir eine lange Weile zusammen, dann dreizehn Jahre verheiratet, sind seit 24 Jahren gemeinsam tolle Eltern. Ab und an haben sich unsere Lebenswege auch ein wenig mächtig getrennt. Ein Paar werden wir wohl nicht mehr, der Zug ist abgefahren. Aber, die Freundschaft hat sich nie in Luft aufgelöst und du bist mir in vielen Dingen näher, als es je ein Mensch jemals war und ist. Jetzt kreuzen sich unsere Wege wieder, werden wieder enger durch dieses kleine Wesen. Und dann schau ich dich an, sehe die Liebe zu diesem winzigen Kind in deinen Augen und den Respekt und die  Zärtlichkeit für deine Tochter. Gegen all die alten Werte, die immer noch in dir brodeln, und gegen all das, was du für richtig und falsch hältst, liebst du. Du liebst mit einer Selbstverständlichkeit, die mich immer wieder umhaut. Mann, Mann und dann weiß ich: Ich würde immer wieder mit dir, und nur mit dir, die Kinder bekommen. Es war richtig, einfach nur richtig. Und auch wenn wir uns als Mann und Frau gefetzt haben, oft gegenseitig missverstanden bis zum Anschlag; auch wenn wir manchmal gegeneinander gekämpft haben bis aufs Messer, obwohl da gar nichts zum Kämpfen war, so bleibt unterm Strich doch nur dieses Eine: einen besseren Vater für die Kinder hätte ich nirgends auf der Welt finden können und wir haben unseren Job als Eltern mit Bravur gemeistert. Danke. Einfach nur Danke für all das, was du warst und bist, für die Kinder, für mich und für das kleine Wesen jetzt. 
Und mal völlig unabhängig von all diesem verherzten Gedenksel, wenn ich mir die alten Bilder anschaue und die alten Filme in meinem Kopf ablaufen, dann weiß ich auch wieder, warum diese Frau nur diesen Mann und keinen anderen ...

8.2.14

Es stolpert, mein Herz. Aufregen soll ich mich nicht, ruhig soll ich bleiben. Gelassen. Geduldig. Die Zeit verlangsamen. Gemessenen Schrittes einher wandeln. Meinem Alter entsprechend gemäßigt verweilen unterm Holunderbusch. Ja sagt mal, seid´s deppert? Rennen, tanzen, singen, schreien. Mein Bauch rät mir, mein Herz mal an die Hand zu nehmen und hüpfend den Staub der letzten Jahre weg zu pusten. Ruhe wäre genau der falsche Weg. Geruht hab ich zu lange. Drum stolpert es ja und ziept.  Das Bäuchlein war schon immer der beste Ratgeber. So sei es denn.

29.1.14

Auszug aus einer Diskussion auf Facebook.

H.M.: „Wenn ich in einer öffentlichen Sendung mit jemanden diskutiere, und dieser Jemand hält sich nicht an die allgemeinen Spielregeln, könnte ich doch deutlich darauf hinweisen und bei weiterer Nichtbeachtung einfach aufstehen und gehen, oder? Zu so einem Spiel gehören nämlich immer zwei und ich kann jederzeit das Spiel beenden. Dieses PetitionsGedöns geht mir auf die Nerven.
Das flutartige Erstellen von Petitionen hat letztendlich zur Folge, dass der Wert einer solchen allein durch Masse herab gewürdigt wird, sich ein Gewohnheitseffekt einstellen und sich bald so gar niemand mehr darum scheren wird. Das ist die eine Seite, die andere ist, dass mich ein Unbehagen piekst, weil ich irgendwie bei Online-Petitionen immer öfter so ein Bild von einem gelangweilten, trägen, übersättigten Menschenwesen in seinem einsamen Zimmerchen vor Augen hab. Ein Kreuzchen machen, möglichst noch anonym hat so gar nix mit politischer Willensbildung und aktiver Willensäußerung zu tun. ... Das sagt jetzt gar nichts über die Berechtigung der meisten PetitionsInhalte aus. Die sind zum Teil richtig gut. Nur der inflationsmäßige Anstieg dieser Form des Protestes, wenn es die alleinige bleibt, stört mich immer mehr.“

Teilnehmer: „Bei der Petition geht gar nix anonym. Hier scharen sich zurzeit über 200.000 Menschen, Bürger, Gebührenzahler hinter eine Sache, was ist daran schlecht. Wie wollen Sie diese Masse sonst in so kurzer Zeit zu einer Begebenheit im Jetzt vereinen?“

H.M.: „Natürlich geht das anonym. Du musst nämlich nicht deinen Personalausweis vorlegen, sondern du "kannst" dies bei manchen PetitionsSeiten tun. Wenn du willst. Organisiere mal ne Demo gegen die GEZ-Gebühren oder gegen die Art des NichtNeutralen Journalismus und dann schau mal, ob du die 200000 auch zusammen bekommst. ... ja, mit Petitionen lässt sich manches kundtun und vielleicht auch verändern. Aber alleine langt es eben nicht. Und eine AnkreuzchenKultur, ein Like oder ein Dislike ersetzt kein zivilcouragiertes bürgerliches Engagement. Nur darum, um diese Anmerkung, geht es mir. Und natürlich um den Hinweis, dass man in so einer DiskussionsSituation wie beim Lanz als Gesprächsteilnehmerin auch anders hätte reagieren können.  ... ... ... ... Wobei man sich natürlich die Frage stellen könnte, warum man sich auf sowas überhaupt von vorne herein einlässt. Die Art des Herrn Lanz und des Senders sind ja nu kein Geheimnis *denk“
Und, ich könnte mich da ja jetzt rein steigern, diese Personenhetze ist mir unterm Strich irgendwie zuwider, weil sie die Illusion in den Köpfen vieler Menschen schafft, dass, wenn der weg ist, dann wäre alles anders, besser. Dem ist aber nicht so, da es eine Systemfrage ist. ... ... ... ... ... ... Man könnte den Hype darum auch als ein wunderbares Ablenkungstool sehen ... mir huscht da gerade das abgelutschte "Brot und Spiele" Bild durch den Kopp ... ... Aber, nein, ich steigere mich da jetzt nicht rein, denn ich habe jetzt einen Termin.“

Teilnehmer: „Ein Normalbürger kann da einfach aufstehen, ein Politiker nicht.“

Teilnehmer: „Es wäre ein Weglaufen. Dann hätte man verloren. Aber so wird der Lanz vorgeführt und man hat gewonnen.“

H.M.: Ähm, ich habe ja nicht gesagt, dass man einfach wie eine beleidigte Leberwurst aufsteht und wie ein kleines Kind Türe knallend verschwinden solle. Da steht doch: "... könnte ich doch deutlich darauf hinweisen und bei weiterer Nichtbeachtung einfach aufstehen und gehen,..." Damit würde ich nämlich der geneigten Öffentlichkeit kundtun, dass ich mein Gegenüber mit Respekt behandle, indem ich freundlich darauf hinweise, dass es gerade über meine Grenzen trampelt, dass ich dies nicht erlauben möchte; ich jedoch nichts gegen seine Person habe, sondern gegen sein augenblickliches Verhalten in der konkreten Situation mir gegenüber, und ich, bei einem weiteren Trampeln, diese Situation, die es anscheinend ja dann nicht verändern kann, verlassen werde. Dies alles in einem Konflikt herunterfahrendem freundlichen, aber bestimmten Ton. Wie sollte sowas mein Bild in der Öffentlichkeit beschädigen? Im Gegenteil. Es wäre ermutigend für viele Menschen, denn es wäre das Verhalten eines Erwachsenen.“




Wie ist das mit der Authentizität? Wie ist das mit der Vorbildfunktion? Wie ist das mit der Ehrlichkeit? Auch bei Politikern. Auch in der Öffentlichkeit? 

22.1.14


"Ist Hoffnung eine Droge, die wir aufgeben müssen, oder hält sie uns am Leben? Was schadet es wenn man glaubt?!" (Carrie Bradshaw)

In einer Welt, in der Wissen, in der im Sekundentakt sich widersprechenden Informationsflut, zu generieren ein reiner Zufallstreffer ist, erscheint mir Hoffnung/Glauben immer mehr als eine verlässliche Orientierungshilfe. 
Quasi ein AriadneFaden im Labyrinth einer Hyperwelt, die uns allen immer mehr entgleitet.

18.1.14

Jetzt bin ich eine Großmutter. Die Geburt von Lina ist ein Wunder und sie ist ein eben solches. Es war schön, dass Ahmad auch so schnell da war. Es fühlte sich rund und richtig an. Familie eben. Dieses Kind ist willkommen und wird geliebt. Das ist Glück.

Sie ist soooooo süß




15.1.14

Zivilcourage = Mut, den jemand beweist, indem er seine Meinung offen äußert und sie ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen in der Öffentlichkeit, gegenüber Obrigkeiten, Vorgesetzten o.Ä. vertritt. Beherztheit, Charakter, Entschlossenheit, Furchtlosigkeit, Haltung, Rückgrat, Standhaftigkeit, Unerschrockenheit; Mumm, Schneid, Traute (Duden)


„Terrorismus, Verbrecherbanden und Gewalt auf den Straßen: Innenminister de Maizière beginnt mit der Arbeit und sieht jede Menge Bedrohung und Gefahren  für die öffentliche Sicherheit.“ 


Stimmt. Ich fühle mich bedroht: Von der Gier der Konzerne, von Pharma- und Lebensmittelindustrie, von dem Überwachungswahn, von der Dumm- und Dreistheit der Politiker, von der Gewaltbereitschaft der Militärs, von den EwigGestrigen, von den Rattenfängern aus rechtnationalen Lagern, von all dem Krieg, der Not, dem Hunger und Elend auf der Welt, von der machtgeilheuschlerischlügenden Berechnung auch in Ihren Äußerungen, Herr De Maizière. Nicht bedroht fühle ich mich jedoch von den verzweifelnden Menschen, die sich gegen all dies, manchmal recht hilflos verworren und verquert sich verrennend, gegen all diese Bedrohungen zu wehren versuchen und die sich in dieser Kälte immer wieder doch auf das Wesentliche zu besinnen versuchen: Miteinander, solidarisch, Hände reichend, helfend, sich gegenseitig wärmend und ermutigend. 


12.1.14

Ach, die Briten haben im Irak gefoltert? Und jetzt regt man sich so herrlich selbstgerecht in den deutschen Medien darüber auf? Was für eine geheuchelte Aufregung. Zeigt mir einen Krieg in der keine! der beteiligten Parteien foltert, demütigt, zerschlägt, vergewaltigt, mordet. Das ist Krieg. Es ist ihm immanent. Es gibt keinen sauberen, freundlichen, gerechten, die Gesetze der Menschlichkeit achtenden Krieg. Was für ein gequirlter Quatsch sowas zu denken. Die einzige Alternative ist: Kein Krieg, keine Gewalt! Alles andere ist Lüge, Betrug, Augenwischerei, Heuchelei, Verarschung.

3.1.14

Es ist total verrückt, wie sehr die anstehende Geburt meiner Enkeltochter mich selbst zurück wirft in tausende Bilder und Filme, die ich gar nicht mehr in mir vermutete. Zeitreisen im Schnelldurchlauf. Nebeneffekt: Verdrängte, verlorene, verschwiegene Gefühle können auf einmal zugeordnet, neu durchlebt, integriert werden. Das ist wie eine große Aufräumaktion. Hausputz bei Frau Müller tief innen drin. Sehr anstrengend, sehr inspirierend, sehr lehrreich und unterm Strich ausgesprochen wohltuend. (Auch wenn ich letzteres im Augenblick eher übern Kopf weiß, die Seele es jedoch bisher lediglich misstrauisch beäugend ahnt)