4.1.18

Aufhänger: "Ich hoffe, dass die Aufmerksamkeit sich noch ausweitet: auf die organisierte kriminelle Gewalt gegen Kinder wie Kinderpornografie, -prostitution und rituelle Gewalt." 
Martin Sack, Vorsitzender der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT)


Frau Müller: „Ja, das wäre gut. Noch besser wäre es, wenn es endlich in die Köpfe rein zu bekommen wäre, dass die Täter in den meisten Fällen Väter, Freunde, Vertrauenspersonen sind. Es ist eben nicht der "böse fremde Mann" - nein, es sind der liebe Nachbar, der liebe Onkel, der freundliche Lehrer, der Trainer, der nette Herr Pfarrer, Papa und Mama, die zuschlagen, missbrauchen, vernachlässigen.“

Diskussionsteilnehmer: „Frauen sind auch Täterinnen!“

Frau Müller: „In meiner Wahrnehmung, und das kann ja nur immer eine subjektive sein, ist sexualisierte Gewalt überwiegend eine männliche Gewalt. Sowohl eigene Erfahrungen damit, als auch durch meine Arbeit in all den Jahrzehnten mit Opfern und TäterInnen kann ich zu keinem anderen Schluss kommen. Ich empfinde den permanenten Hinweis, dass auch Frauen Täterinnen sind, was ich in keiner Weise bestreite, als eine Relativierung der dominierenden männlichen Gewalt, die nur eines schafft: Eine Tür, aus der sich Männer vor der Verantwortungsübernahme wieder raus schleichen können. Solange männliche Gewalt gegenüber Kindern weltweit nicht von Männern und Frauen gemeinsam ohne Wenn und Aber geächtet, diskreditiert, laut mit Namen benannt und bekämpft und in jedem einzelnen Fall strafrechtlich verfolgt wird, solange wird sich an dieser, meiner persönlichen Haltung, nichts ändern.“

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